Alle Artikel mit dem Schlagwort: Psychotherapie

Auf dem Weg in eine defensive Psychotherapie

Die ärztliche Heilkunde hat sich in den letzten Jahrzehnten in eine defensive Medizin verwandelt, und die Psychotherapie macht sich gerade auf den Weg, es ihr gleich zu tun. Schadenersatzprozesse und Medienkritik setzten seit geraumer Zeit Ärzte, Pharmaindustrie und Kliniken unter Druck. Der Arzt verschreibt ein Medikament; der Patient liest den Beipackzettel und nimmt es nicht: er hat Angst vor den Nebenwirkungen. Exakte Zahlen sich schwer zu gewinnen, aber Kenner schätzen, dass ungefähr die Hälfte der verschriebenen Medikamente in den Müll wandert.

Aber darf ein Arzt oder Apotheker empfehlen, den Beipackzettel des Medikaments nicht zu lesen, um nicht den negativen Suggestionen [...]

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Die Geschichte der Psychotherapie

Es mag mit meinem frühen Interesse für (Kunst)Geschichte zusammenhängen, das schon während meiner Gymnasialzeit entstand, dass für mich die Geschichtsforschung immer die beste Möglichkeit ist, einen Gegenstand kennenzulernen. So hat mich die Geschichte der Psychotherapie schon beschäftigt, als ich selbst noch nicht praktisch in diesem Feld arbeitete, sondern zwischen Deutschland und Italien ein Wanderleben als Journalist und Autor führte. Aus diesen Interessen, die damals zu einigen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften (z.B. über Schamanismus und Psychotherapie, über archaische Riten und Gruppenpsychotherapie) führten, entstand der Gedanke, ein Buch über die Geschichte der Psychotherapie zu schreiben. Der erste Titel „Psychotherapie – Ihr Weg von [...]

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Lob der Gruppentherapie

Während die klassische Psychoanalyse mit zwei Personen arbeitet und das Gegenüber des Klienten der Experte ist (der dadurch naturgemäß eine sehr mächtige Position gewinnt), stellt die analytische Gruppe eine Großfamilie her, in der ein (manchmal zwei) Leiter einer Mehrheit von Klienten gegenübersitzen. Dadurch wird die Zahl der möglichen Beziehungen multipliziert; das Werkzeug einer analytischen Behandlung, die Übertragung, ebenfalls.

Analytiker, die mit Gruppen nicht vertraut sind, haben daher oft eingewendet, die Übertragungen in einer solchen Gruppe seien unanalysierbar. Natürlich können sie mit solchen Argumenten nur Gläubige überzeugen, die nicht ahnen, dass auch in der korrektesten Einzelanalyse keineswegs alle Übertragungen analysiert werden. [...]

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Burnout in der Psychotherapie

Wörtlich heisst Burnout Ausbrennen, es entspricht dem Verlöschen einer Lampe, wenn das Öl verbraucht ist oder dem Zustand eines „ausgebrannten“ Gebäudes. Unter Motorradfahrern bedeutet Burnout den Verschleiss eines Reifens, wenn bei festgehaltener Vorderradbremse soviel Gas gegeben wird, dass das Hinterrad durchdreht und der Pneu sich so stark erhitzt, dass er raucht oder sogar Feuer fängt; jedenfalls lässt sich so ein Reifen in wenigen Minuten „abfahren“, ohne dass der Fahrer einen Meter vorwärts kommt. Heute wird der Begriff für Motivationsprobleme verwendet, vor allem bei sozialen Berufen. Er dient dazu, Aufmerksamkeit für den Unterschied zu wecken, ob ein Lehrer, Arzt oder ein [...]

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Therapy on Demand

Das neue Konzept einer bedarfsorientierten Psychotherapie: Mit dem Ende einer Psychoanalyse ist auch Heilung erreicht – so das bis heute gültige Dogma, das Patienten in Lebenskrisen lieber einen neuen Therapeuten suchen läßt, als dem alten wieder unter die Augen zu treten. Doch wie tauglich ist dieses Modell in der Praxis von heute?

Wolfgang Schmidbauer stellt das Prinzip vom endgültigen Abschluß einer Psychoanalyse auf den Prüfstand und plädiert für eine bedarfsorientierte Psychotherapie, eine „Therapy on Demand“, die die Rückkehr der „Geheilten“ zu ihren Therapeuten bewusst ermöglicht.

Denn gerade im Fall der narzisstischen Störungen hat sich ein solches Vorgehen bewährt. Schmidbauer skizziert [...]

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Psychotherapie im Alter

Die seelischen Probleme der Älteren und der Alten sind so vielgestaltig wie die Menschen, die mit ihnen umgehen müssen.

Um die Psychotherapie zu fassen, müssen wir die Belastungen älterer und alter Menschen herausarbeiten, dürfen aber ihre speziellen Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten nicht vergessen.

Es geht um Trennung von den Kindern, den Abschied vom Beruf, den Tod Nahestehender, den körperlichen Verfall und sexuelle Probleme.

Aber es geht auch um Qualitäten, die die Jungen vermissen lassen, Toleranz, Nachsichtigkeit, Erfahrung und Weisheit[...]

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