Alle Artikel mit dem Schlagwort: Väter

Den Männern fehlen – Männer

Frauen verarbeiten einen gravierenden Verlust – etwa eine Scheidung – besser, wenn sie gute Freundinnen haben, an denen sie in ihrem Schmerz Halt finden. Verarbeiten auch Männer einen solchen Verlust besser, indem sie mit ihren Freunden darüber reden? Nein, sie probieren es erst gar nicht. Auch sie kommen über die Krise besser hinweg, wenn sie gute Freundinnen haben, an denen sie in ihrem Schmerz Halt finden. Vor den Kumpels wird die Blamage eher versteckt. Sehr viel mehr Männer als Frauen entwickeln sich nach einer Liebeskränkung zu Stalkern und verfolgen die Ex. Immer wieder werden sie auch gewalttätig – viel, viel [...]

→ weiterlesen.

Kann keine Trauer sein

Immer noch prägt das Trauma der NS-Zeit die Familien In der „Zeitzeugen“-Serie der Süddeutschen Zeitung erschien am 24.4. 2010 der folgende Artikel in einer gekürzten Version. Hier der vollständige Text. 1945 waren die meisten Deutschen überzeugt, sie seien Hitler nur aus Angst und unter Druck gefolgt. Das kleine schlechte Gewissen, das im Hintergrund so großer Begeisterung geblieben war, das Zweifel angemeldet hatte am Sinn dieser geistigen...

Grossvater war im Krieg

Viele deutsche Familien sind durch traumatisierte Eltern geprägt
Erschienen in: Stuttgarter Zeitung, Dezember 2008
Neulich las ich in dem Bericht einer Tageszeitung über eine Schiesserei in einer Fussgängerzone. Der Text zeichnete ein Bild von Gewalt und Blutvergießen an einem sonnigen Nachmittag. Das Rote Kreuz habe nach dem Ereignis ein Zelt aufgebaut, in dem sich die seelisch traumatisierten Passanten von geschulten Therapeuten helfen lassen konnten. Mir schien das lächerlich, wehleidige Fußgänger und Helfer, die Selbstmitleid fördern! Sobald ich über meine spontane Reaktion nachdachte - schließlich bin ich selbst Therapeut und es steht mir nicht zu, mich über Kollegen zu erheben - kam mir in den Sinn, wie zeitgebunden unser Gefühl für seelische Traumatisierungen ist. Ich bin 1941 geboren, erinnere mich noch an Bombenangriffe, wuchs in einer Welt von Soldatengeschichten auf und habe als kleines Kind den Soldatentod meines Vaters ohne bewusste Trauer hingenommen. So war es auch mir eigentlich selbstverständlich, mich nicht der "wehleidigen" Beschäftigung mit den Traumen des Krieges hinzugeben.

Er hat nie darüber geredet

Irgendwann fiel mir auf, dass die Geschichten, welche Patienten über abwesende, stumme, kranke, cholerische, arbeitswütige Väter und Mütter erzählen, mit den seelischen Traumen der Kriegs- und Nachkriegszeit zusammenhängen. Ich fing an, systematischer nachzuforschen, beschäftigte mich mit ...