Wie gehen wir damit um, dass wir älter werden? Was können wir schon weit vor der Rente tun, um uns darauf vorzubereiten? Der renommierte Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer hat sich den großen Fragen des Alterns angenommen. Er packt die Probleme am Schopf und zeigt auf, wie wir unseren Ängsten begegnen und die Lebensqualität im Alter bewahren können!
Unsere Zeit ist von einem seltsamen Widerspruch geprägt: Obwohl uns der Fortschritt immer mehr Wohlstand und Sicherheit bringt, leiden immer mehr Menschen an Depressionen und Ängsten.
Geplagt von Verlustängsten und angehalten zum steten Konsum haben wir verlernt, uns selbst zu lieben, und passen stattdessen unsere Körper an gesellschaftliche Wunschbilder an. Ein Plädoyer für mehr Empathie und Gelassenheit im Umgang mit uns selbst und unseren Mitmenschen.
In seinem neuen Buch verhandelt Wolfgang Schmidbauer die prototypischen Bereiche des kalten und warmen Denkens: Angefangen bei der Jurisprudenz, der Mathematik und Naturforschung auf der einen, hin zu Kunst, Medizin und Psychologie auf der anderen Seite. Dazwischen der Mensch. Und das, was er von der Temperatur von Gefühlen lernen kann.
heisst ein Essay, der im kommenden Jahr bei Oekom erscheint. Da die Kunst der Gestaltung bekanntlich im Auge des Betrachters liegt hier ein kleines Bilderrätsel der Vorfreude: welches Cover ist es nun geworden?
Die Lösung gibt es auf der
Seite des Oekom-Verlags...
Die globalisierte Konsumgesellschaft plagen chronische Ängste. Sie verschwendet mehr als nachwächst, sie weckt den Neid der Habenichtse und den Terror der Gekränkten. Diese Ängste münden in Hyperaktivität, sei es des Übereifers, sei es der unverhältnismäßigen, verschwenderischen Reaktion auf konstruierte Gefahren. Wie ihr Pendant, die Helikoptereltern, ist auch die Helikoptermoral immer schon da, immer bereit, Stellung zu beziehen.
Die häufigste Ursache zwischenmenschlicher Probleme liegt in unserer Kränkbarkeit. Heute sprechen wir gerne undifferenziert von narzisstischer Kränkung, wenn wir uns in unserem Ehrgefühl, Stolz oder einfach in unserem Innersten getroffen fühlen. Wolfgang Schmidbauer lotet in diesem Buch die Tiefe und Weite seelischer Verletzbarkeit aus.
Der moderne Mensch betreibt doppelten Raubbau – an seinen physischen wie psychischen Ressourcen. Zu Verschmutzung und Übernutzung unserer Um-Welt gesellt sich immer öfter eine lähmende Erschöpfung des Ich; aus Homo sapiens wurde Homo consumens, dem Überfluss folgte Überdruss.
Sie halten still, wenn sie über Dinge belehrt werden, die sie längst wissen. Sie erklären sich für beschränkt, weil sie eine törichte Frage nicht verstehen. So handeln Hochbegabte, die aus Angst vor sozialer Isolation und oft aufgrund traumatischer Erfahrungen ihre geistigen Fähigkeiten unterdrücken.
Aus einer Rezension von Christine Kanz, erschienen in: Jahrbuch für Literatur & Psychoanalyse.
„Nach begonnener Lektüre möchte man es eigentlich nur ungern aus der Hand legen, es stattdessen in einem Zug von vorne bis hinten, Seite für Seite durchlesen, auch wenn man zwischendurch immer wieder leicht irritiert bis empört den Kopf schütteln muss.
Aus der FAZ-Literaturbeilage:
„In seinem faszinierendem „Buch der Ängste“ führt Wolfgang Schmidbauer uns durch die irrationale Welt der Phobien, ein lexikalischer Steifzug von A (wie Ablutophobie, die Angst, sich zu waschen) bis Z (wie Zeusophobie, die Angst vor Göttern).
Jeder, der diese Phänomenologie liest, wird staunen und sich an mancher Stelle wiederfinden. Man begreift sich selbst am Ende der Lektüre besser … Der spielerische Buchcharakter ist gut gewählt.
Schmidbauer verfängt sich nicht in medizinischen Fachvokabular, sonder bringt uns wie nebenbei das Wesen der Phobien näher. Und so eine Liste hat ja auch etwas Beruhigendes: Sie bannt die Erwartung des Fürchterlichen, [...] → weiterlesen.