Alle Artikel mit dem Schlagwort: Psychoanalyse

Die Illusionen der Protestwähler

Ein Artikel der Zeit beschreibt fast liebevoll einen Berliner Anwalt und Steuerberater, der ankündigt, im Herbst AfD zu wählen und das auf folgende Weise begründet: In Deutschland funktionieren viele Dinge schlecht, die aktuell tätigen Politiker sind unfähig, eine Stimme für die AfD wird ihnen eine Lehre sein, sich mehr anzustrengen.

Das Verhältnis von Deutung und Amplifikation

Zusammenfassung: Die klassische Deutung sucht Unbewusstes in Bewusstes zu übersetzen. Sie riskiert, analytische Macht zu demonstrieren und kann Patienten dazu verführen, eine rationalisierende Abwehr neu zu strukturieren oder an einer Opferrolle festzuhalten. Verglichen damit ist das eher narrative Vorgehen, das C.G. Jung als Amplifikation beschrieben hat, wärmer und offener. Es regt an, selbst weiter zu forschen und sich von der Enge einer richtigen oder falschen Interpretation zu befreien.

Ich habe einige Patienten, mit denen ich gerne und nach gemeinsamem Urteil auch erfolgreich arbeite, aber nicht ganz umhin kann, mich gelegentlich zu fragen: Was machen wir da eigentlich?

Angesichts der Einladung, [...]

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Mythos und Psychologie

Zum 100jährigen Jubiläum des Verlages hat mich Ernst Reinhardt eingeladen, meine 1970 dort erschienene Dissertation neu herauszugeben.

Ich habe das mit viel Freude und Einsatz gemacht, weil mich das Thema immer noch interessiert und ich in letzter Zeit, im Zusammenhang mit meinen Interessen für die Psychoanalyse von Institutionen und Organisationen, auch in dieser Richtung weiter geforscht habe.

In dem Buch wird die psychologische Deutung von Mythen dargestellt und kritisch geprüft, wobei das Hauptbeispiel der Ödipus-Mythos ist. Das Ergebnis, kurz gefasst: Der mythische Ödipus handelte wahrscheinlich nicht aus der Dynamik heraus, die Freud später als Ödipuskomplex beschrieben hat.[...]

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Der hysterische Mann

Dass auch Männer hysterisch sein können, dass vielleicht sogar dieses Geschlecht mehr fürchtet, sich seinen Gefühlen zu stellen und daher die Übertreibung und Inszenierung starker Emotionen als „Hysterie“ den Frauen zuordnet, ja sie an diese delegiert, wird in diesem Text mit vielen historischen, literarischen und praktischen Beispielen illustriert.

Die männliche Hysterie wurde bereits im 19. Jahrhundert, geriet dann aber in Vergessenheit. Warum das so war und warum das Thema bis heute gerne totgeschwiegen wird, darüber finden Leserinnen und Leser viele Informationen in diesem Buch.[...]

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Der Mensch Sigmund Freud

Warum noch eine Freud-Biografie? Von Jones bis Gay und Clark haben die Biografen Freud mit den Instrumenten seiner eigenen Methode erfasst. Sie haben den Ödipuskomplex gedeutet und seine Selbstanalyse übernommen.

Aber die Psychoanalyse hat sich weiterentwickelt. So will ich versuchen, Freud neu zu sehen. Ich will ihn anders sehen, als er selbst sich sehen konnte, denn er hat zwar den Begriff des Narzissmus eingeführt, aber nur sehr wenig davon auf sich selbst und sein Verhalten zu den Schülern angewandt. Ich hoffe auf diese Weise das Verständnis dafür zu vertiefen, warum die Psychoanalyse durch Freud so geschaffen wurde, wie es geschah.[...]

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