Alle Artikel mit dem Schlagwort: Partnerschaft
Feste Bindungen
Dieser Artikel, der im Abonennten-Magazin des Thalia Theaters erschien, ist ein heimlicher Werbetext für die feste Bindung an ein Theater, den ich in der Zuversicht schreibe, dass er zwei Aufgaben erfüllt: die Aufklärung über sein Thema und die PR für das Thalia. Als Therapeut weiß ich viel über die Schwäche unserer Vorsätze und die Weisheit, diese durch einen Vertrag zu ersetzen. Stimmung, Müdigkeit und schlechtes Wetter nagen an den besten Vorsätzen; der Vertrag hält Stand und befreit von jedes mal neuer Entscheidung. In einer globalisierten Konsumgesellschaft brauchen wir verlässliche Bindungen mehr als den Kick einer hastigen Optimierung, deren Schattenseiten sich [...] → weiterlesen.
Da muss man durchgreifen!
Schütt Hormone über mich…
Die Ängste der dritten Generation
Die Angst vor Nähe
Dieses Buch, das zuerst 1986 erschienen ist, das viele Auflagen und Bearbeitungen erlebt hat, beschäftigt sich mit dem Grenzgebiet von Gesellschaft und erotischer Intimität.
Nähe wird heute zunehmend als bedrohlich erlebt; Singles sind die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe in den meisten modernen Ländern. Der Hintergrund sind unbewusste, unverarbeitete Wünsche nach extremer Nähe, nach Preisgabe aller Verantwortung durch die Verschmelzung mit einem Liebespartner. Bewusst wird dieser dann gemieden oder entwertet, um das eigene Ich, die eigene Autonomie nicht zu verlieren.
In dem Buch sind zahlreiche Fallbeispiele vor ihrem sozialen und familiengeschichtlichen Hintergrund analysiert; es werden auch Behandlungsmöglichkeiten (vor allem durch Gruppentherapie) [...] → weiterlesen.
Die Illusionen über das Gegenüber und die virtuelle Welt
Erzwungene Beziehungen greifen um sich, vom Stalking zur Zwangsverpflichtung des widerspenstigen Vaters
„Es ist nicht so, das Liebe manchmal Fehler macht, sondern die Liebe selbst ist ein Fehler. Wir verlieben uns, wenn unsere Phantasie auf eine andere Person die Perfektion projiziert, die sie nicht hat. Eines Tages verschwindet das phantastische Bild, und mit ihm stirbt die Liebe.“
So melancholisch hat der 1883 geborene spanische Philosoph Ortega y Gasset in seinem Essay Über die Liebe die Bindung der höchsten Gefühle an die größten Illusionen kommentiert. Wer manche Verwirrungen der Gegenwart untersucht, kann ihm nur beipflichten. Der liebende Mensch ist [...] → weiterlesen.
Du weisst doch genau…!
Stalking und andere Phantasiebeziehungen – Der Liebeswahn heute
ORLANDO:
Und das ist nun der Dank, grausame Angelica, für meine Liebe und meine Treue? Aber diese Flucht wird euch schlecht bekommen! Ihr werdet mir selbst in der Hölle nicht entgehen!
ZARATHUSTRA:
Der Verstand muss sich verwirren, er versinkt in tiefes Dunkel, lässt er sich von Liebe leiten.
(2. Akt, Szene 3 u.4)
Händels Oper Orlando ist ein früher Versuch, sich der Verwandlung von Liebe in Wahn, Wut und Hass zu bemächtigen. Händels Lösung, die aufgewühlten Emotionen nicht durch Gegenliebe, sondern durch Vernunft zu zähmen, kündigt die Aufklärung an. Gegenwärtig schwindet der Glaube an die Macht der Vernunft über die [...] → weiterlesen.
Kleine Rechthabereikunde
Es gibt eine ganze Reihe von Beschäftigungen, deren Ansehen sehr viel geringer ist als ihre Beliebtheit: Pralinenessen, Seitensprünge, Komasaufen, Steuerschwindel, Blaumachen – und Rechthaben. „Reine Rechthaberei“, „Du willst immer nur rechthaben!“ „Dein sei das letzte Wort!“
Wer wie der Autor einen guten Teil seiner täglichen Arbeit mit Paaren verbringt, die ihre Liebesbeziehung als unbefriedigend und stressreich empfinden, hat auch täglich Anschauungsuntericht über Rechthaberei. Er bemerkt, dass die eigene Rechthaberei völlig unauffällig abläuft und gänzlich mit sich selbst einverstanden ist, bis sie mehr oder weniger schmerzhaft an die Rechthaberei des Partners stösst. Die eigene Rechthaberei ist eigentlich gar keine. Sie ist [...] → weiterlesen.