Hat die Religionskritik im 19.Jahrhundert mit Schopenhauer, Nietzsche, Marx und Freud einen Höhepunkt erreicht und befindet sich seither in der Defensive? Das ist schwer zu beantworten; jedenfalls aber lässt sich feststellen, dass die Religion ein stärkerer Gegner ist, als es die frühen Aufklärer mit ihren schlichten Entwertungen wie „Opium für das Volk“ oder „Illusion“ wahrhaben wollten. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass die Psychologie bisher zu wenig gründlich und differenziert über die Macht nachgedacht hat, welche die Religion über den Menschen hat.
Ein wenig davon will ich hier nachholen, und ich hoffe, dass es so ankommt, wie es beabsichtigt ist: als Bemühen, sich vom Fanatismus in jeder Hinsicht zu distanzieren und Illusionskritiker so gut wie Illusionsproduzenten mit Skepsis zu betrachten.
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