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Er hat nie darüber geredet

Das Trauma des Krieges und die Folgen für die Familie

Irgendwann fiel mir auf, dass die Geschichten, welche Patienten über abwesende, stumme, kranke, cholerische, arbeitswütige Väter und Mütter erzählen, mit den seelischen Traumen der Kriegs- und Nachkriegszeit zusammenhängen.

Ich fing an, systematischer nachzuforschen, beschäftigte mich mit den Beschreibungen von Kriegstraumen in der Literatur und mit der Familiendynamik, die durch Anwesenheit eines seelisch derart gestörten Familienmitglieds entsteht; schliesslich kam ich auch zu einer neuen Hypothese über die Folgen massiver Traumen („Seelische Zentralisierung“, d.h.Preisgabe von Differenzierungen, von Phantasie und Empathie zugunsten schematischer, schneller Bewertungen und blindem Aktionismus).

Dank einiger jüdischer Patientinnen und Patienten, die mit einer ganz anderen Form familiärer Traumatisierung belastet waren, konnte ich auch Unterschiede in den Verletzungen der Täter und der Opfer herausarbeiten. Kinder freilich sind zunächst immer ihren Eltern ausgeliefert und werden durch den Verlust an Einfühlung, Phantasie und Zuversicht belastet, wie er Traumatisierte kennzeichnet.

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